In Zeiten niedriger Zinssätze und politischer Konflikte sinkt bei vielen Investoren auch das Interesse an Aktien oder Anleihen. Neue Wege müssen gefunden werden, vor allem in Nordamerika steigt daher seit einiger Zeit das Interesse an Agrarinvestitionen.

Noch investieren Fonds vergleichsweise wenig in landwirtschaftliche Flächen: Das weltweite Ackerland, ingesamt etwa 5,5 Milliarden ha, befindet sich derzeit noch zu 99% im Besitz von Bauernfamilien.

Die Vorzüge der Landwirtschaft als Investment werden auf den ersten Blick klar: Heute leben 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde, im Jahre 2050 werden es nach UN-Schätzungen bereits 9,6 Milliarden sein. Die Nahrungsmittelproduktion muss um 60% steigen, um den Hunger der 2,4 Milliarden neuen Erdenbürger zu stillen; die Rolle landwirtschaftlicher Nutzflächen wird somit immer wichtiger. Der prozentuale Anstieg beinhaltet übrigens auch das sich ändernde Nahrungsverhalten, welches vor allem in aufstrebenden Nationen zu beobachten ist. So werden etwa Fleisch und Milch in China immer häufiger nachgefragt.

Die möglichen Renditen aus "Ackerinvestments" (genaue Zahlen können nicht genannt werden) bewegen sich in teils schwindelerrgender Höhe. So sagen Experten vor allem Investitionen in afrikanisches Agrarland beste Renditechancen von bis zu 30% voraus. In Deutschland könnten die Renditen immerhin im unteren einstelligen Bereich liegen.

Ganz risikofrei ist kein Investment, auch Agrarinvestitionen nicht ausgenommen. Wetterkapriolen, etwa Dauerregen oder Dürren, aber auch Schädlingsbefall könnten das Kartenhaus zum Einsturz bringen.

In Deutschland zeigen sich Investoren in Sachen Agrar-Investments noch relativ verhalten. Sollte in den kommenden Jahren bei uns ein Boom ausbrechen, könnte es vor allem viele Landwirte treffen. Preise für Ackerland könnten dann stark ansteigen oder Flächen schlichtweg fehlen.

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